Klimakonferenz der J1 am 22.05.23

„Es ist fast so, als hätten wir ein Feuer entfacht, um uns zu wärmen, und dabei übersehen, dass das Mobiliar verbrennt.“

James Lovelock

Mit diesen Worten vermittelte James Lovelock seinen Eindruck der Klimapolitik. Die Klimapolitik erscheint immer häufiger als hohles Gerede der Politik. Besondere Enttäuschung entsteht jedoch, wenn beispielsweise nach den G7-, G8- oder G9-Gipfeln keine Einigungen gefunden werden. Dann heißt es in der Regel: Die da oben haben doch gar kein Interesse am Klimaschutz! Doch die Wirklichkeit sieht meist anders aus. 

Einen Einblick in den Klimaschutz aus Sicht derjenigen, die ihn in die Sprache der Politik übersetzen müssen, gewährte Herr Geissler von Geoscopia am Montag, den 22. Mai 2023 den Schüler*innen der J1 in Form einer simulierten „Klimakonferenz“.

Nachdem uns Herr Geissler über das Nötigste der aktuellen Klima- und Umweltgeschehnisse und die Reaktionen darauf in der Weltpolitik aufgeklärt hat, lag es an uns, Politik zu betreiben.

Dabei durften wir in selbstgewählten Gruppen verschiedene Länder oder Kontinente vertreten und so die Aufgaben innerhalb einer Delegation kennenlernen. Vertreten waren dabei Nordamerika, Südamerika, Afrika, Europa, Russland, China, Australien und Ozeanien. Innerhalb unserer Delegation wählten wir einen Präsidenten und bestimmen die Rollen, wie z.B. einen Diplomaten. Nach einer Stunde der Recherche verkündeten die Präsidenten in einem Eröffnungsplädoyer die außenpolitischen und klimatischen Ziele, welche die jeweilige Delegation während den folgenden Verhandlungen versuchen wird zu erreichen. 

Nun hatten die Delegationen Zeit, mit anderen Verträge und Abkommen auszuhandeln. Hitzige Diskussionen entstanden und schnell formte sich ein Machtgefüge. An dessen Spitze stritten sich die Delegationen von Nordamerika, China und Russland um den Einfluss im Weltgeschehen. Bei einer abschließenden Besprechung fiel auf, was das Problem bei unserer Klimakonferenz war: Von Bedrohungen militärischer und wirtschaftlicher Art getrieben, schloss jede Delegation nur Verträge zu ihrem eigenen Vorteil ab, wobei das Klima meist vernachlässigt wurde.

Diese Erfahrung hat uns allen gezeigt, dass für „die da oben“ eine vernünftige Klimapolitik nicht immer so leicht ist, wie wir angenommen haben. Besonders im Hinblick auf den Erhalt der Wahlberechtigung hat uns diese Simulation gezeigt, mit welchen Mächten die Regierungen dieser Welt zu tun haben. Der Fingerzeig, den man auf die Verantwortlichen richtet, deutet also auf die Wähler selbst zurück. Somit erklärt sich für uns auch die große Bedeutung eines geeinten, demokratischen Europas.

Emma Knapp, Luca Schuth; betreuende Lehrkraft: Hr. Bauer