Und wandelt mit bedächt’ger Schnelle / vom Himmel durch die Welt zur Hölle!

Faust – den einen noch unbekannt, den anderen schon von mühsamer Lektüre mehr oder weniger geläufig… am vergangenen Freitag, den 26.11 hat das Theater „Mobile Spiele“ in unserer Mensa für die J2 ein Gastspiel gegeben. „Es geht nicht zu mit rechten Dingen“, hat sich vielleicht manche/r gedacht. Denn: Einerseits sorgte eine verdichtete Form der Tragödie, die auch die komischen Elemente dieses Dramas nicht außen vor ließ, ein sehr flexibles und kompaktes Bühnenbild und wenige, multifunktionale Requisiten für Spannung. Andererseits mussten wir vor der enormen Leistung der beiden Schauspieler, die alle Figuren in einem ausgeklügelten Wechselspiel im Griff hatten, ebenso wie ein perfektes Zeit- wie Requisitenmanagement an den Tag legten, anerkennend den Hut ziehen. Schließlich versuchten die Schauspieler im Nachgespräch die Aktualität dieses für Schüler oft so schwer verständlichen Dramas herauszustreichen: den Egoismus des Einzelnen, die Banalität des Bösen, den Erkenntnistrieb des Menschen, die Macht der patriarchalen Gesellschaft, den Konsumismus der heutigen Zeit, die Geldgier,… Und das eben ist des Pudels Kern im Verständnis dieses Stücks: Dass es trotz aller Sperrigkeit ein Spiegel für jede/n und zu jeder Zeit sein kann.